Sri lanka mit baby-Teil 5
11.03.2020
Nach 4 Tagen in Negombo,
einer Woche im Hochland (Hatton und Ella)
sowie 8 Tagen in Passikudah stand nun unsere letzte Station an: Das Kulturdreieck rund um Sigiriya!
Nach einem letzten Frühstück in unserer Luxus-Herberge stand auch schon unserer Wagen für den Transport bereit. Es war der selber Fahrer wie auf unserer letzten Tour, so dass es entspannt auf die 125km-Strecke ging.
Für deutsche Verhältnisse ein Katzensprung, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von vielleicht 30 km/h aber dann eben doch eine etwas längere Fahrt.
Da es auf dem Weg liegt machten wir direkt Halt in Polonnaruwa, ebenfalls eine alte Königsstadt und heutzutage eine der bedeutendsten Ausgrabungs- und somit Kulturstätte in Sri Lanka.
Nach 90 Minuten Fahrt trafen wir uns am Rand des archäologischen Parks mit Nuwan, einem TukTuk-Fahrer, den ich ein paar Tage zuvor per kurzer Internet-Recherche ausfindig gemacht hatte. Für umgerechnet knapp 12 Euro (plus Eintrittspreis) bietet er eine drei-stündige Tour durch den Park an.
Ist wahrscheinlich der Standard-Preis und man hätte auch einfach auf einen der vor dem Eingang wartenden TukTuk-Fahrer zugreifen können, aber so musst man sich hierüber bei Ankunft am Park keine Gedanken machen.
Während sich also unser Taxi-Fahrer im Schatten ausruhen konnte, tuckerten wir mit Nuwan durch den Park und schauten uns die alten, beeindruckenden Gemäuer an.




Aufgrund der Hitze hielten wir uns möglichst im Schatten auf und verweilten nicht allzu lange an den
einzelnen Stationen, so dass wir nach etwas über 2 Stunden schon fertig mit der Rundfahrt waren und entsprechend unsere Reise im klimatisierten Auto fortsetzten.
Nach einer weiteren Stunde waren wir dann am Ziel angelangt:
Das „Cassandra Hotel“ in Sigiriya. Etwas außerhalb gelegen hatten wir uns hier für die nächsten vier Nächte mitten im Grünen eingebucht.
Der angekündigte Ausblick auf den berühmten Löwenfelsen enttäuschte etwas, da man hierfür schon in die oberste Etage gehen musste und von unserer Ebene die Sicht etwas durch Baumwipfel versperrt war – aber nun gut.

Zunächst einmal breiteten wir uns in unserem großem Zimmer aus und genossen dann die kühle Erfrischung durch den Sprung in den Swimming-Pool.
Danach machten wir uns auf die Suche nach einem Abendessen und kamen nach einer kurzen TukTuk-Fahrt in „Lucky´s Restaurant“ an. Ruhig gelegen etwas abseits der Hauptstraße bekamen wir hier für einen Spottpreis authentische einheimische Küche aufgetischt, zudem entpuppte sich der Gastgeber „Lucky“ als äußerst hilfreich mit vielerlei Informationen und Tipps – absolut empfehlenswert!
Am nächsten Tag hatten wir eigentlich eine Safari geplant, allerdings hatten wir doch mit der Hitze zu kämpfen: In Sigiriya hatte sich die Temperatur im Vergleich zu den Vorwochen noch mal auf 35 Grad gesteigert, so dass wir dies erst mal dadurch verarbeiteten, den ganze Tag am Pool zu relaxen und somit ein kompletter Ruhetag eingeschoben wurde.
Die Safari starteten wir dann am nächsten Tag am frühen Nachmittag, Luckys Bruder holte uns mit seinem Safari-Jeep ab und fuhr mit uns ein paar Kilometer in den nächst gelegenen National-Park.
Hier erblickten wir dann auch endlich unsere ersten Elefanten während unsers Sri Lanka-Aufenthalts, somit ein erfolgreicher Ausflug (andere Tiere, abgesehen von ein paar Wasserbüffel, waren nicht im Angebot, hierfür sind andere Nationalparks in Sri Lanka empfehlenswerter).



Am dritten Tag in Sigiriya stand dann schließlich eins der bedeutendsten Wahrzeichens Sri Lankas auf dem Programm: Der Löwenfelsen!
Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten um diesen Pflicht-Programmpunkt abzuhaken:
a) Man fährt direkt zum Felsen und besucht die dortige Anlage rund um den Felsen inkl. Aufstieg auf den Berg – dies bedingt aber einen recht happigen Eintrittspreis von ca. 40 Euro (Betrag kann abweichen, habe mich im Endeffekt hierzu nicht im Detail informiert)
oder
b) man besucht und erklimmt den Pidurangala, einen Berg unweit des Löwenfelsens. Abgesehen von 2-3 Euro Spende für das am Fuße gelegenen Kloster ist hier kein Eintrittspreis zu zahlen und – für mich der entscheidende Vorteil – man hat auf dem Gipfel einen perfekten Blick auf den Löwen-Felsen, um dessen Panorama es ja vor allem geht.
Wir entschieden uns also für den Besuch des Pidurangala, tuckerten morgens mit dem vom Hotel organisierten TukTuk knapp 20 Minuten zum Fuße des Berges und starteten den Aufstieg. Dieser fängt ganz harmlos an mit einigen Treppenstufen an und geht dann in einen etwas felsigeren Teil über. Alles machbar, problemlos auch mit dem Junior in der Kindertrage – bis man zum letzten Teil kommt: Hier geht es dann wirklich über Stock und Stein und man muss sich um und über diverse Felsecken winden – nicht ganz einfach mit dem Junior vor der Brust, so dass ich tatsächlich ein paar Meter vor dem Gipfel meinen Aufstieg beenden musste. Zumindest meine Frau kletterte noch das kurze Stück weiter, konnte den Ausblick genießen und ein paar Fotos machen.

Fazit: Ein fantastischer Ausblick, aber mit Baby sind leider die letzten Meter bis zum Gipfel aus meiner Sicht nicht machbar.
So machten wir uns wieder an den Abstieg und fuhren zur Frühstückszeit zurück zum Hotel.
Ich überlegte gerade noch, ob ich vor unserer Abfahrt nach Negombo am nächsten Morgen den Aufstieg noch einmal alleine vornehmen wollte, als mein Frau mit der Nachricht aus dem Internet überraschte, dass Polen aufgrund der Corona-Pandemie alle Flughäfen von ein auf den anderen Tag geschlossen hatte.
Waren wir den gesamten Urlaub hinweg aufgrund bis dahin so gut wie nicht vorhandener Krankheitsfälle in Sri Lanka von irgendwelchen Corona-Einschränkungen verschont geblieben (erst in den letzten 1-2 Tagen hatten wir im Supermarkt Masken-tragende Menschen beobachtet), erwischte es uns nun doch: Es war Samstag Vormittag in Sri Lanka und wir mussten feststellen, dass unser Rückflug für Montag früh plötzlich ersatzlos gestrichen worden war.
Nachdem ein helfender Samariter in Deutschland (Danke Sturmi!) kurzerhand mit meinen Daten nach knapp 2-stündiger Wartezeit in die LOT-Hotline in Erfahrung bringen konnte, dass wir uns um unser weiteres Fortkommen selber zu kümmern hatten (lediglich die Rückerstattung des Rückflugpreises wurde angeboten, steht aber immer noch aus), hieß es also Neu-Planung der Rückkehr.
Andere Airlines hatten ihren Flugplan bisher nur zum kleinen Teil zusammengestrichen, so dass es durchaus noch diverse Optionen gab – ich entschied mich kurzerhand für den nächstmöglichen Abflug, eine Verbindung mit emirates über Dubai noch in der kommenden Nacht.
Die Urlaubs-Entspannung für den letzten Tag in Sigiriya war somit weg, unsere letzte Nacht dort und die eigentlich letzte Übernachtung von Sonntag auf Montag in der Nähe vom Flughafen storniert und ein Taxi vom Hotel in Sigiriya zum Flughafen organisiert.
Mit diesem Taxi ging es dann am frühen Abend auf die 3,5-stündige Fahrt zum Flughafen zwischen Colombo/ Negombo. Im Dunkeln zu fahren macht die Sache nicht einfacher, aber der vom Hotel organisierte Fahrer im fast nagelneuen, bequem großen Wagen machte seine Sache bestens, zudem sammelten wir auf dem Weg mit freilaufenden Elefanten am Straßenrand und wenig später einer großen Feuer-Parade noch einmal bleibende Eindrücke von unserem Urlaubsland.
Am Flughafen um 22 Uhr angekommen war trotz der späten Stunde noch ordentlich was los und alle Angestellten und sowie schon viele Touristen trugen Mund-/ Nasen-Schutz (ich will nicht sagen, dass „Endzeit“-Stimmung herrschte, aber etwas angespannt war die Atmosphäre schon …). Da unser Flug erst um 3 Uhr morgens ging konnten wir uns als erster an der entsprechenden Gepäckaufgabe platzieren und dann schließlich relativ schnell in den ruhigeren Wartebereich nach der Sicherheitskontrolle wechseln.
Pünktlicher Abflug sowohl in Sri Lanka als auch in Dubai (wo man von Einschränkungen durch die Pandemie nicht wirklich was merkte) bescherte uns dann am Sonntag, 15.03.2020 um 12.40 Uhr eine ebenso pünktliche Landung in Düsseldorf. 1,5 Tage früher als geplant (und aufgrund der spontan notwendigen Neubuchung des Rückflugs um über 1.000 Euro ärmer), aber gesund und relativ munter, glücklich über mehr als 3 Wochen fantastischen Urlaubs mit vielen Eindrücken und vor allem ganz viel Zeit zu Dritt.